Jus Juchtmans – Lars Strandh
Zwei europäische Positionen minimalistischer Malerei
Jus Juchtmans – Lars Strandh
Zwei europäische Positionen minimalistischer Malerei
Ausstellung vom 14. Mai bis 30. Juli 2022
Vernissage: Freitag, 13. Mai 2022, 18 bis 20 Uhr
Matinee: Samstag, 14. Mai 2022, 12 bis 16 Uhr
Beide Künstler werden bei der Vernissage anwesend sein.
Unter dem Titel „Zwei europäische Positionen minimalistischer Malerei“ zeigen wir aktuelle Arbeiten der Künstler Jus Juchtmans aus Antwerpen und Lars Strandh aus Olso.
Jus Juchtmans wurde 1952 in Mortsel, Belgien, geboren. Er lebt und arbeitet in Antwerpen, Belgien.
Monochrom wirken die hochglänzenden Bilder von Jus Juchtmans nur auf den ersten Blick: Die mit dem Rakel auf die Leinwand aufgetragenen zahlreichen Farbschichten lassen sich an den Rändern seiner Arbeiten einzeln ablesen. Durch ihre Transparenz öffnet sich ein Bildraum, der durch die Reflektion des Lichts noch verstärkt wird.
Das wache Gespür für das Interessante, das aus der Reduktion, dem „Sein lassen“ entstehen kann, führte zu jenen Bildern, die im Frühjahr 2022 erstmals in München gezeigt werden. Hier erkannte Jus Juchtmans, dass die Auflösung der Materialität und das „absolute Bild“ manchmal bereits nach einigen wenigen Schichten gelungen war. Das Ergebnis sind auch hier scheinbar atmende Bilder, von denen man nicht weiß, ob sie erscheinen oder verschwinden. Sie reagieren durch ihre hochglänzende Oberfläche unmittelbar auf ihre Umgebung, reflektieren sie in sich selbst und machen sie damit zum „flüchtigen Teil des Bildgeschehens“, wie es Michael Fehr einmal ausdrückte. Mit seinen oszillierenden Werkschöpfungen gehört Jus Juchtmans zu den bekanntesten Positionen Europas im Bereich der monochromen Malerei.
Lars Strandh wurde 1961 in Göteborg, Schweden, geboren. Er lebt und arbeitet in Oslo, Norwegen.
Es müssen wohl mehrere Hunderttausend Linien sein, die der Schwede Lars Strandh in den letzten 20 Jahren auf seine ihm unverkennbare Weise auf die Leinwand gebracht hat. Die Konzentration und Präzision dieser Malweise ist unmittelbar spürbar bei der näheren Betrachtung der aus der Ferne monochrom erscheinenden Arbeiten. De facto ist es eine polychrome Vielfalt fein gezogener Pinselstriche, die ein klar umrissenes Farbfeld auf der naturbelassenen Leinwand bilden. Bei näherer Betrachtung beginnen die frei Hand gezogenen Linien zu oszillieren. Sie erzeugen einen mal ruhigen, mal vibrierenden Farbraum, der seine Tiefe und Spannung aus dem Hell-Dunkel-Kontrast ebenso schöpfen kann wie durch die Wahl komplementärer Farben. Die Arbeiten strahlen eine Stille aus, die zur Kontemplation, aber auch zum Nachdenken einlädt. Ihre Einfachheit ist sehr komplex und macht die Bilder ganz und gar erfahrbar. Je mehr Zeit man Lars Strandhs Malerei widmet, desto mehr wird sie zurückgeben. Lars Strandh reiht sich somit ein in die Tradition jener minimalistisch arbeitenden Künstler, die immer wieder das Phänomen von Farbe und deren Erscheinung hinterfragen.